Krampl, Peter: Komplexe Nichtlineare Optik: Theoretische Charakterisierung der 2- Photonen Resonanz nichtzentrosymmetrischer Materie |
Komplexe Nichtlineare Optik:
Masterarbeit
>>Forschungsorientiert<<
im Studiengang Elektrotechnik und Informationstechnik
Vertiefungsrichtung Photonik
an der
- Lehrgebiet Optische Nachrichtentechnik -
vorgelegt von
Peter Krampl
Juli 2011
Der Dekan der Fakultät für Mathematik und Informatik
Univ. Prof. Dr. Werner Kirsch
Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses
Univ. Prof. Dr. Dr. Wolfgang Halang
Erstgutachter:
Univ. Prof. Dr. Jürgen Jahns
Tag der mündlichen Prüfung: 07.09.2011
"Alle
Wahrheiten sind leicht zu verstehen, sobald sie entdeckt sind;
es geht
darum, sie zu entdecken."
Galileo Galilei
Es gibt mehrere Gründe für diese
Arbeit. Anfänglich war das Ziel die höheren Harmonischen, insbesondere die "Second
Harmonic Generation" (SHG) und das damit
zusammenhängende "Simplified bond-
hyperpolarizability model" (SBHM) zu verstehen,
um Versuche u. a. über SHG und DFG einführen zu können. Doch schnell wurde
offensichtlich, dass das zugrundliegende aktuelle nichtlineare Modell (siehe,
z. B. [BRW03]) sehr ungenau und nicht allgemeingültig war. Speziell die frequenzabhängige
Amplitude und die Entstehung von höheren Photonenresonanzen in der
Subharmonischen- bzw. höheren Harmonischen Region sowie deren genaue
zugrundeliegende physikalische Theorie wurden dadurch nur sehr unbefriedigend
wiedergegeben. Aus diesem Grund wurde die Theorie allgemein betrachtet, welche
diese Mankos behebt und die Ergebnisse zu einer neuen, genaueren Modellbildung
führt. Speziell die Berücksichtigung der frequenzabhängigen Amplitude ist
interessant, weil es zusätzlich den Weg für eine nichtrelativistische bzw.
relativistische atomare Interpretation der nichtlinearen Optik von
zentrosymmetrischer und nichtzentrosymmetrischer Materie öffnet und auch auf
biologische Materialien anwendbar ist. Zur Lösung dieses nichtlinearen
optischen Problems wurden ein störungstheoretischer sowie ein analytischer
Ansatz gewählt und numerisch überprüft. Die störungstheoretische Lösung liefert
die natürlichen Resonanzen des Systems. Um sicherzustellen, dass alle
Eigenschaften des nichtlinearen Responses berücksichtigt werden, wurde die
Singularität zentro- und nichtzentrosymmetrisch
gebundener Materieelektronen mathematisch exakt modelliert. Zunächst wurde
gefunden, dass eine einfache Berechnung mittels Störungsrechnung, die Amplitude
des Elektronenpartikels im nichtlinearen Regime nur für lorentzartige
Materialien typische Verteilungen aufweist und sich proportional zum
Nichtlinearitätsparameter α verhält. Die Numerische Lösung lieferte aber
einen "exotischen" Skewness- Effekt, der nur in der Nichtlinearität
begründet ist.
Dieses Dilemma wurde schließlich analytisch
gelöst. In nichtdissipativer Umgebung, in der die Singularitätslinie nicht mehr
senkrecht verläuft, wie für Lorentz- Materialien üblich, sondern in
Abhängigkeit der Materiesymmetrie eine signifikante Kurve ergibt. Die
ermittelten Skewnesskoeffizienten weisen eine quadratische Nichtlinearitätsabhängigkeit
auf. Dieses Problem wurde schließlich mit den störungstheoretischen Ergebnissen
gelöst. Die Antwort ist, dass sowohl die störungstheoretischen Terme, als auch
die nichtlinearen Skewnesskoeffizienten den Nichtlinearitätsparameter
enthalten. Letztendlich verbleibt damit eine lineare α -Abhängigkeit in
der Frequenzfunktion im Nenner, dessen Ergebnis hervorragend durch die
Numerische Lösung bestätigt wird. Aus diesen Erkenntnissen heraus konnte zugunsten künftiger Forschungsvorhaben verbesserte
Ausdrücke für die nichtlineare Amplitude, Suszeptibilität, Brechungsindex und
Polarisation entwickelt werden. Diese mathematischen Konfigurationen zeigen
ausdrücklich in den einzelnen Frequenz- Beiträgen eine lineare Abhängigkeit des
Nichtlinearitätsparameters im Nenner. Dadurch kann die Skewness berücksichtigt
werden. Im Prinzip sollte man damit alle NLO- Phänomene beschreiben können. Als
weitere Ergebnisse dieser Arbeit wurden auch andere Aspekte der nichtlinearen Optik
herausgearbeitet. So ergeben sich die höheren Harmonischen erst durch
Invertierung der Summenfrequenzordnung. Es ergibt sich für die natürliche
Fundamentale des Systems ein Transparenzfenster. In Anwesenheit der 2- Photonen
Resonanz ergeben sich ein deformierter rotverschobener Übertragungskanal
niedrigerer Übertragungsleistung und ein blauverschobener leistungsstärkerer
Übertragungskanal, was bereits auf eine asymmetrische Amplitudenentwicklung
schließen ließ. Diese asymmetrische Verteilung wird durch Erzeugung höherer
Harmonischer wieder behoben. Zuletzt wurden Ergebnisse des "Simplified bond- hyperpolarizability models" (SBHM)
präsentiert und als standardmäßige Referenz die zugrundeliegende Funktion
gezeigt, damit die SHG und DFG Versuche verstanden werden können.
Verzeichnis der verwendeten
Symbole und Abkürzungen
1.1 Wellenaspekte
nichtlinearer Optik
1.2 Approximierte
Makroskopische Response Tensoren
1.3 Ewald-Oseen
Extinktions Theorem
1.4 Symmetriebetrachtungen
in der makroskopischen Formulierung
1.5 Asymptotisches
Näherungsverfahren nichtlinearer Systeme
2
Hamilton´sche- Struktur nichtzentrosymmetrischer Materie
2.1 Potential
nichtzentrosymmetrisch gebundener Elektronen
2.2 NZS
gebundene Elektronen in dissipativer Umgebung
2.3 Lyapunov-
Stabilitätstheorem
2.4 Fixpunkte
und deren Stabilität
2.5 Diskussion
und Zusammenfassung:
3
Nichtlinearer Elektronenresponse NZS- Materie in der Zeitdomäne
3.2 Numerische
Lösung: Computer- Physik Details
3.3 Numerische
Ergebnisse und Diskussion:
3.4 Zeitliche
Entwicklung der Elektronen- Trajektorie im Phasenraum
3.5 Diskussion
und Zusammenfassung:
4
nichtlinearer Elektronenresponse NZS- Materie im Fourierraum
4.2 Asymptotischer
Aufbau des Elektronenresponse
4.3 Singularitäten
NZS Materie
4.4 Diskussion
und Zusammenfassung:
5
Nichtlineare Makroskopische Response Tensoren
5.2 Nichtlineare
Suszeptibilität und Brechungsindex
5.3 Diskussion
und Zusammenfassung:
6
SBHM- Modell: Kollektives Verhalten NZS gebundener Elektronen
6.2 SHG
Response für (111)- Si- SiO2
6.3 Bindungselektronen
in kristallographischen Koordinaten
6.4 Spektral-
Darstellung des SBHM
6.5 Diskussion
und Zusammenfassung:
Abbildung 2‑3 zeigt
den Energieverlauf nichtzentrosymmetrischer Systeme in Abhängigkeit der
Nichtlinearität α mit eingezeichneter dissipativer Trajektorie (γ>0) im Phasenraum