Nichtlineare Quantenoptik
und Multiphotonen- Quantenelektrodynamik für Materialanregungen: Optische Bloch Gleichungen
& Nichtlineare
Hochenergie- Optik Ia
Peter Krampl*
Kapitel 1
Die Formulierung der Quantenmechanik
basierend auf der Beschreibung des Dichteoperators für Zustände geht zurück auf
Neumann und Landau, aber ihre Anwendung wurde auf nur wenige Zustände begrenzt.
Es ist wichtig für die Beschreibung hoher Harmonischer neue Methoden zu
erforschen mit dem Ziel die Dynamik mit vielen Zuständen oder sogar mit einem
kontinuierlichen Spektrum zu beschreiben. Deshalb wird in diesem Abschnitt eine
Methode vorgestellt, in der ausgehend von atomaren zwei Level Systemen auf N-
Level Systeme geschlossen werden kann. Atomare Zweizustands- Systeme lassen
sich nach dem Konzept von Boyd (2003) exakt analytisch lösen. Auf Grundlage
dieser Lösungsstrategie wird ein iterativer Algorithmus zur Berechnung von
Multilevelsystemen molekularer Suszeptibilitäten / Tensoren vorgestellt, welche
durch Elektron- Multiphotonenwechselwirkung induziert werden. Dazu wird
zunächst eine mathematische und numerische Grundstruktur des
nichtzentrosymmetrischen Systems herausgearbeitet um zunächst den Dichteoperator
in seiner zeitlichen Entwicklung unter dissipativen Bedingungen zu beschreiben.
Die Darstellung des Dichteoperators basiert auf einen iterativen Algorithmus
mit einer Fourier- Spektralmethode, welches eine Beschreibung seiner zeitlichen
Dynamik im Ortsraum, sowie das Verhalten im k- Raum erlaubt. Erweiterte
Ausdrücke der "optische Bloch" Gleichungen können formuliert werden.
Die
molekulare, quantenmechanische Beschreibung der Summenfrequenzerzeugung (SFG)
geht in die Berechnung der Suszeptibilität ein, welche die Wechselwirkung des
Wellenfeldes mit der Materie beschreibt. Das nichtlineare
Suszeptibilitätsproblem lässt sich über den Dichtematrixoperator durch
folgenden Algorithmus lösen.
1. Berechne
die Dichtematrix gemäß der Iteration:
A. Wähle
die ungestörte Dichtematrix mit Iterationsbeginn
N=1;
B. Berechne den Kommutator
C. Löse das Liouville Integral (1.1.1)
|
(1.1) |
D. Iteriere
N := N+1
E. Fahre
mit dem neuen Wert N := N+1 für bei Schritt
B fort bis die gewünschte Ordnung
der Näherung erreicht ist.
2. Berechne
Erwartungswert des atomaren Dipolmoments in Abhängigkeit der interessierenden
Fourierkomponenten von mit
3. Bestimme
die Komponente der komplexen Amplitude der nichtlinearen Polarisationsoszillation
im Fourierraum mit:
3.1. Bilde
die Spur in der Zeitdomäne (Zeitdomäne)
3.2. Berechne
(Fourierraum)
3.3. Bestimme
Suszeptibilität durch Koeffizientenvergleich
4. Berücksichtigung
der Permutationssymmetrie: Summation (wird wenn nötig am Schluss durchgeführt)
4.1. Summiere
über alle kartesischen Koordinaten i, j, k, ... von μ, d. h.
4.2. Summiere
über alle Populationsdifferenzen der beteiligten Zustände
5. Berechne
die vollständigen Terme unter Berücksichtigung der intrinsischen
Permutationssymmetrie, mit Permuter , und Die intrinsische
Permutationssymmetrie (symmetrische Gruppe Sn) werden in den
Summationstermen unter Vertauschung von und Permutation der
Kopplungen und Frequenzen berücksichtigt.
6. Erzeugung
von positiven Termen durch entsprechenden Indexwechsel
7. Wenn
notwendig: Erzeuge Summationsterme in Abhängigkeit der Populationen
Berücksichtige
die Randbedingungen (Kalte Atome: Nur Grundzustand (Startelement) besetzt.
Zur
Berechnung der Dichtematrix muss zunächst die Integration der berechneten zeitlichen
Entwicklung der Dichtematrix in den sukzessiven Näherungen aus der Rayleigh-
Schrödinger- Störungsrechnung erfolgen. Dabei betrachten wir
die stationären Lösungen des atomaren Zweiniveausystems der beiden langlebigen,
nichtentarteten Zustände n und m, die wir mit der ungestörten Dichtematrix erhalten, wobei ist für nichtentartete
Zustände . Bei der Integration der Störungsausdrücke ist es sinnvoll
die zeitlichen Kohärenzen über einen Variablenwechsel mit einzuführen. Man
erhält die Ableitung in Termen von und mit
|
(1.2) |
Aus
dieser Gleichung können problemlos und nach Integration erhalten werden mit
|
(1.3) |
und
|
(1.4) |
Durch
Substitution für die zeitlichen Kohärenzen mit erhält man insgesamt
die störungstheoretische Dichtematrixkorrektur q- ter Ordnung.
|
(1.5) |
Es
soll nun untersucht werden, wie die Ergebnisse des Zwei- Zustands- Modell mit
zunehmender Anzahl der Zustände skalieren. Wir entwickeln den Kommutator zunächst
über 3 atomare Zustände mit n und m über den virtuellen Zwischenzustand v.
|
(1.6) |
Unter
Nutzung der Delta- Distribution erhält man vorerst den nm- Übergang:
|
(1.7) |
d. h. der Kommutator definiert
sich ausschließlich über den Anfangs- und Endzustand:
|
(1.8) |
mit
|
(1.9) |
wobei
die t´- Abhängigkeit, mit t´ > t, jetzt durch das optische Feld
berücksichtigt wird. Das Liouville Integral über diese Zustände ergibt sich mit
q = 2 zu
|
(1.10) |
wobei wir im Limes anschreiben
können:
|
(1.11) |
Nach Grenzwertbildung stationärer
Lösungen erhalten wir die vollständig integrierte Liouville Gleichung:
|
(1.12) |
mit
|
(1.13) |
Weitere
Zustände können über zwei Schritte hinzu summiert werden. Damit umgeht man die
explizite Berechnung des Liouville Integrals für jede Ordnung selbst. Dabei Formuliert
man den Kommutator über einen weiteren Zustand, so dass über deren Summation
folgender Kommutator erzeugt wird.
|
(1.14) |
Die Dichtematrix wird über
alle zusätzlich hinzukommenden Zustände summiert. Mit der verkürzten Notation erhält man folgende
Ausdrücke:
|
(1.15) |
|
(1.16) |
mit
|
(1.17) |
und
|
(1.18) |
Durch
die Summierung erhält man sehr schnell die relevanten Grundterme und die
zugehörigen Grundgraphen. Zusätzlich eingestrahlte optische Felder werden
durch den Kommutator in der Form
|
(1.19) |
berücksichtigt. Integration
des Kommutators ergibt die Dichtematrix hoher Ordnung.
|
(1.20) |
Damit erhält man 8 Terme aus
denen sich 16 Grundterme unter Berücksichtigung der Zustandsmischungen
generieren lassen.
|
(1.21) |
|
(1.22) |
|
(1.23) |
|
(1.24) |
|
(1.25) |
|
(1.26) |
|
(1.27) |
|
(1.28) |
|
(1.29) |
Unter
Berücksichtigung der symmetrischen Gruppe, d. h. der intrinsischen
Permutationssymmetrie, bei der über alle Permutationen der eingestrahlten
Kohärenzen und simultan über
die kartesischen Indices g, h, i, j Permutiert wird, lassen sich alle 16
Grundterme gewinnen. Die eingestrahlten Fourierkomponenten werden als positiv
vorausgesetzt. Die Energieeigenzustände sind geordnet und folgen der
Ungleichungskette . Die Matrixelemente treten in ihrer natürlichen Ordnung auf mit
. Alle Populationen der einzelnen Zustände untereinander
werden als identisch vorausgesetzt. Im Resonanzfall verschwinden deren
Resonanzbeiträge und es ist möglich die allgemeine Suszeptibilität N- ter
Ordnung in Abhängigkeit der Summationsterme über die Populationen zu
formulieren, anstatt die Populationsdifferenzen berücksichtigen zu müssen. In
Abhängigkeit des Grundzustands mit einer Besetzung entsprechend
der thermischen Verteilung, d. h. , erhalten wir für die 4. Hyperpolarisierbarkeit, einen
Tensor 5. Ranges in den Komponenten ihrer Übergangshyperpolarisierbarkeiten:
|
(1.30) |
|
(1.31) |
|
(1.32) |
|
(1.33) |
|
(1.34) |
|
(1.35) |
|
(1.36) |
|
(1.37) |
|
(1.38) |
|
(1.39) |
|
(1.40) |
|
(1.41) |
|
(1.42) |
|
(1.43) |
|
(1.44) |
|
(1.45) |
|
(1.46) |
mit
zusätzlich jeweils für jeden Beitrag N! Aufspaltungs- Terme, welche durch den
Permutationsoperator berücksichtigt werden.
Der Funktionsverlauf wird anhand der dielektrischen Funktion berücksichtigt und
ist graphisch in Kapitel 1, Abb. 1.1 dargestellt. Mit diesem analytischen
Ausdruck für die nichtlineare Suszeptibilität wurde die korrekte Funktionsweise
des Iterativen Algorithmus, wie in Abschnitt 1.2 beschrieben, validiert. Dabei
wurden folgende Ergebnisse erhalten:
A. Der
gezeigte Iterative Algorithmus wurde auf Multilevelzustandssysteme in N = 4!
angewandt.
B. Die
nichtlinearen Response- Tensoren (Suszeptibilitäten Polarisationen und
dielektrische Funktion) zur Beschreibung nichtzentrosymmetrischer Materie
wurden daraus bestimmt / abgeleitet.
C. Die
Konsistenz der nichtlinearen molekularen Response- Tensoren wurde durch
Vergleich mit der Numerischen Skewness bestätigt
D. Im speziellen
wurde daraus die quantenmechanische dielektrische Funktion für den linearen und
nichtlinearen Fall untersucht und die damit erhaltenen Informationen über den
Brechungsindex wurden gezeigt.
E. Frequenzvervielfachung
SFG und die sich daraus ergebenden hohen Harmonischen wurden damit gezeigt.
In
diesem Abschnitt wurden die ersten Ergebnisse zu den Response Tensoren im
nichtlinearen Regime als mikroskopische Ursache gezeigt. Während das
nichtlineare Responseverhalten in der aktuellen Literatur lediglich durch
Störungstheorie mithilfe linearisierter Approximationsmethoden analysiert und
verstanden werden kann, beschränken sich diese Ansätze zudem nur auf zwei
Zustände, d. h. auf Wechselwirkung eines Oberflächenelektrons mit einem Photon.
Aber eine exakte nichtlineare Analyse wird für ein Phänomen wie der
Suszeptibilität und deren abgeleiteten Größen, bei Wechselwirkung mit mittleren
bis starken optischen Feldern, notwendig. Die Berücksichtigung der
Multiphotonenwechselwirkung ist für die Generation hoher und sehr hoher Harmonischer
nötig. Eine neue weiterführende Berechnungsmethode für die Propagation des
Dichteoperators für Multilevelsysteme, welche die komplexe Eigenwerte- Struktur
von dissipativen Liouville Systemen berücksichtigt wurde entwickelt. Dazu wurde
ein allgemeingültiger Algorithmus für Multilevelsysteme induziert durch
Multiphotonenprozesse hergeleitet und auf Multilevelzustandssysteme mit Wechselwirkung
nichtzentrosymmetrisch gebundener Elektronen in N = 4 Photonen angewandt und validiert.
Dieser bestimmt die Hyperolarisierbarkeiten und Suszeptibilitäten über die Dichtematrix.
Dieses Verfahren ist auf beliebig hohe Ordnungen erweiterbar. Man erhält Terme
in Abhängigkeit der Populationen und berücksichtigen dabei, dass gemäß dem
Modell kalter Atome, nur der Grundzustand besetzt
ist. Um die vollständigen Terme zu erhalten wird hierbei eine Summation über
alle Zustände (Kopplungen, Anfangswerte) durchgeführt und die intrinsische
Permutationssymmetrie berücksichtigt. Die Kohärenz zwischen den jeweiligen
Zuständen und zerfallen mit der
phänomenologischen Dämpfungskonstanten . Zudem wurden hier die im nichtlinearen Regime auftretenden
Skew Effekte im mikroskopischen Modell nichtzentrosymmetrischer Materie
integriert. Damit wurden folgende Ergebnisse demonstriert. Die analytischen
Ausdrücke für die nichtlinearen optischen Tensoren (Suszeptibilität) lassen
sich in dem N Zustands- System interpretieren. Es wechselwirken alleine nur die
Energieniveaus ,, , , , , und merklich mit
dem optischen Feld. Dabei ist das angelegte Feld mit der
Frequenz Ωp, nahe der Resonanzstelle, des Übergangs
und das angelegte Feld mit der Frequenz Ωq nahe
der Resonanzstelle des Übergangs
usw. Die emittierte Feldfrequenz ΩN, = Ωp + Ωq,
+ Ωr + Ωs + ...
+ ΩN-1 ist
nahe der Resonanzstelle des Übergangs.
Die generierte Intensität ist umso größer je näher die resonanten Nennerfunktionen
bei den atomaren Zuständen liegen.
Kapitel 2
Wie wir im Abschnitt zuvor gesehen
haben, verläuft die Generierung der hohen Harmonischen über atomare
Multilevelsysteme die induziert werden durch Multiphotonenprozesse und stellen
Kohärenz induzierte Phänomene dar. Dabei sind das Verhalten der beiden System-
Quantitäten, der Grad der Quanten- Kohärenz und des Populationstransfers von
entscheidender Bedeutung. In diesem Abschnitt wird versucht neue Erkenntnisse
über die Kohärenz und Populationstransfers für Vielniveausysteme welche mit
einem resonanten elektromagnetischen Feld wechselwirken, zu erreichen. Dazu
wird vom Standard- Modell der optischen Bloch Gleichungen ausgegangen, welche
für Multilevelsysteme modifiziert werden. Wir untersuchen im speziellen das
Langzeitverhalten des Grades der asymptotischen Quanten- Kohärenz, welche mit
der asymptotischen Populationsdifferenz verflochten ist. Die traditionellen
Populationsrelaxations- und Dekohärenz- Zeiten T1 und T2
verlieren ihre Bedeutung, wenn auf das System ein äußeres Feld wirkt und werden
ersetzt durch eine mehr allgemeine globale Zeitskalierung, welches dem System
durch das Feld aufgeprägt wird. Für zunehmende Felder, quantifiziert durch die
Rabi- Frequenz Ω, nimmt erwartungsgemäß auch die Dekohärenzrate zu.
Maximale asymptotische Kohärenz erreicht man für ein System, welche Frequenzen
zwischen den gekoppelten Zuständen aufweist, die genügt.
Dieser Abschnitt befasst sich mit der mathematischen
Weiterentwicklung der optischen Bloch Gleichungen aus dem bekannten zwei- Level
System zur Beschreibung von Population- Quantentransport nach Elektron-
Multiphotonenwechselwirkung zur Generierung von HHG. Die präzisen Zustände sind
aufgrund der Wechselwirkung zwischen den Atomen nicht mehr bekannt. In diesem
Fall kann der Dichtematrix- Formalismus benutzt werden um das System
statistisch zu beschreiben. Die Liouville Gleichung für die Dichtematrix der
Form
|
(2.1) |
Die Gleichung kann im Rahmen der RWA
durch Einführung folgenden Variablenwechsels gelöst werden:
|
(2.2) |
|
(2.3) |
|
(2.4) |
mit
|
(2.5) |
mit der vereinfachenden Notation für die
Quantitäten Population , Verstimmung Δ des optischen Feldes zur natürlichen
Kristallresonanz für den Übergang und
Atomfeldkopplungskonstante bzw. Rabifrequenz Ω mit welcher das System
zwischen den beiden identifizierten Levels oszilliert in Abwesenheit eines
äußeren Reservois. Dabei sind die wichtigen Zustände der Grundzustand und der
energetisch höchste angeregte Zustand nach der Multiphotonenabsorption. Zum
Nachweis der Kurzlebigkeit der Zwischenzustände und somit deren
Vernachlässigung können wir über die Summierung aller Kohärenz- und
Besetzungsbeiträge, insbesondere für ein Atom mit dem elektronischen
Grundzustand und den angeregten
Zuständen , , und anschreiben:
|
(2.6) |
und
|
(2.7) |
mit als promovierte,
transformierte Kopplungszustände negativer Parität, wobei die Summierung über
alle Kohärenzbeiträge wieder die Differenzterme des Grundzustandes und des
energetisch höchsten gekoppelten Zustandes ergibt und die Summation über alle
Besetzungsbeiträge Matrixelemente zeigen, welche immer die Bedingung negativer
Parität erfüllen. Dabei heben sich bei der Summierung über alle Populationen
die populierten Zwischenzustände heraus und wir haben unser Problem auf die
Atomphysik eines gekoppelten Zwei- Niveau- Systems zurückgeführt. Mit den zuvor
eingeführten neuen Variablen kann Gl. umgeschrieben werden in eine modifizierte
Form der optischen Bloch Gleichungen für ein Multilevelsystem induziert durch Elektron-
Multiphotonenwechselwirkung und wir erhalten für die zeitliche Variation der
Quanten- Kohärenz und Quantentransfer folgenden Satz von Gleichungen:
|
(2.8) |
|
(2.9) |
und
|
(2.10) |
unter Einführung der langsamen Variation
der off- Diagonal Nebendiagonalen Dichtematrixkomponenten , (langsam veränderlichendes Feld)
|
(2.11) |
mit deren zeitlichen Varianz:
|
(2.12) |
Die zeitliche Entwicklung der
Dichtematrix, welche die atomare Elektron- Photon- Wechselwirkung beschreibt,
kann in dieser Notation kompakt formuliert werden mit:
|
(2.13) |
|
(2.14) |
wobei die Differenz der
thermischen Gleichgewichtspopulation ist, in der asymptotisch relaxiert
bei Abwesenheit eines externen elektrischen Feldes. Die mit dem atomaren System
wechselwirkenden N- Photonen werden durch das optische Feld bereitgestellt,
wobei positive sowie negative Frequenzen zugelassen werden:
|
(2.15) |
mit . Da die
Feldamplitude, die Phasenkonvention zur Beschreibung der Energieeigenwerte wie und daher κ als
Observable (reelle Größe) Quantitäten sind, können die Dichtematrixelemente in
Quantitäten von u und v ausgedrückt werden. Die Lösung dieser Gleichungen wird
vereinfacht unter Berücksichtigung der RWA und Einbeziehung der Bloch- Vektor-
Notation unter Einbeziehung der "Bloch- Vektor- Notation" mit:
|
(2.16) |
mit als die jeweilig(en)
betrachteten (beiden) wechselwirkenden Zustände. Dies berücksichtigt erhalten wir modifizierte
"optische Bloch" Gleichungen:
|
(2.17) |
Durch Separation in Realteil und
Imaginärteil erhält man für die modifizierten optischen Bloch Gleichungen für
Multiphotonenprozesse zwei Lösungen in Form einer dispersiven und absorptiven
Amplitude, die entsprechend der Skewness nach links geneigt sind.
|
(2.18) |
Damit erhalten wir die zeitliche Dynamik
des in- Phase- Erwartungswerts (die 1- Komponente des Blochvektors) des
atomaren Dipolmoments für nichtlineare Multiphotonenprozesse:
|
(2.19) |
mit Produktbildung der
Frequenzverstimmung des optischen Feldes unter Berücksichtigung der
Nichtlinearität mit der gefundenen Frequenzkorrektur .
|
(2.20) |
Man erkennt eine Schwingung mit zwei
Amplituden, die gekoppelt sind. Die Zeit wurde so geeicht, dass die Störung mit
cos(ωt) am Atom schwingt, wobei der Response zusätzlich mit einer sin- förmigen
Schwingung reagiert. Dabei beschreibt die u- Komponente den in- Phase-
Erwartungswert und die v- Komponente den gegen- Phase- Erwartungswert
des atomaren Dipolmoments.
|
(2.21) |
Daraus erhält man
|
(2.22) |
wobei die Summenbildung der gekoppelten
Atom- Beiträge eingeht mit:
|
(2.23) |
welche die Beziehung zwischen den
Anfangselementen und der Endelementen der Dichtematrix wiedergibt. Die
Multiphotonen (Bloch)gleichung 2.28 beschreibt nun – semiklassisch – die
zeitliche Entwicklung der inneren Dynamik von N- Niveau- Atomen, in Anlehnung
an ein ’klassisches’ Spin- ½ -System.
|
(2.24) |
Quantenmechanisch
entsprechen die u- und v- Komponenten den in- und gegen- Phase- Erwartungswerten
des atomaren Dipolmoments, wobei für das System im Grundzustand
ist und mit sich das System
im angeregten Zustand befindet.
Wir richten hier in diesem Abschnitt
unser Interesse auf die Natur der Systemkohärenz und ihre Abhängigkeit von den
Systemfeldparametern. Zu beachten ist, dass die Multiphotonenabsorption für
jeden Zustand der Raumzeitpunkte nacheinander geschieht. Die zeitliche
Entwicklung erzeugt einen Populationstransfer im angeregten Zustand. Grundzustand
und angeregter Zustand sind wegen Abstrahlung der hohen Harmonischen miteinander
gekoppelt und stehen bzgl. der Erzeugung hoher Harmonischer über Multiphotonenemission
in Verbindung. Deshalb ist die zeitliche Entwicklung der angeregten Zustände
und des Grundzustandes zu untersuchen. Zur Berechnung von Multi- Photonen- Puls
Experimenten auf Ortsbasis mit beispielsweise N = 4 verschiedenen Fourierkomponenten
erhalten wir für die Atomphysik, in Form des Populationstransfers zwischen den
verschiedenen Zuständen, d. h. der Dichte der Besetzung , , , und und für die Kohärenzen,
folgenden formalen Satz von Gleichungen:
|
(2.25) |
|
(2.26) |
|
(2.27) |
|
(2.28) |
|
(2.29) |
und
|
(2.30) |
|
(2.31) |
|
(2.32) |
|
(2.33) |
|
(2.34) |
|
(2.35) |
|
(2.36) |
|
(2.37) |
Dabei wurden die für die Multiphotonenprozesse
modifizierten Gleichungen, allgemein unter Berücksichtigung inverser Matrixelemente
negativer Parität angeschrieben,
wobei wir für dissipative Elektronen eine spontane Emissionsrate T1
und eine transversale Dämpfung mit T2 einfließen lassen, die für die
natürliche Linienbreite (Zerfall der Besetzung) der monochrome und den Zerfall
der Kohärenz verantwortlich ist. Die dazwischenliegenden Zustände sind, wie wir
zuvor gesehen haben, nur sehr kurzlebig. Der Populationstransfer für
Multiphotonenprozesse kann deshalb immer durch Kopplung von jeweils zwei
Zuständen approximiert werden und letztendlich auf die Untersuchung von zwei extremen
Zuständen zurückgeführt werden.
Wir betrachten hier in diesem Abschnitt
zwei Dinge: Die zeitliche Entwicklung der Quanten- Kohärenz und des
Quantentransfers der Populationen im asymptotischen Limes. Die analytische
Lösung zu Gleichung für die Zeitentwicklung der Populations- Differenzen für 2- Zustandssysteme
ist bekannt [Boyd]. Wir erweitern hier jetzt die Untersuchung der zeitlichen Populationsdynamik
auf atomare Multilevelsysteme, welche durch Multiphotonenprozesse induziert
werden. Dazu ist es sinnvoll die Populationsdifferenz zu bestimmen. Die
zeitliche Dynamik der Quantenkohärenz des Systems hängt nur von den
Populationen des Grundzustandes und des angeregten Zustandes ab, hier und . Deshalb ist die Beziehung zwischen den zeitlichen
Kohärenzelementen der Dichtematrix und des Quantentransfers der Populationen
über die Populationsdifferenz möglich. Folglich Differenzbildung über beide
Zustände ergibt für die zeitliche Variation der Besetzungen
|
(2.38) |
wobei eine negative Parität
aufweist und die Wahrscheinlichkeit allgemein, nicht nur im thermischen
Gleichgewicht, für den spontanen Zerfall der Population nach unten am größten
ist. Das bedeutet für den Fall hier und für die
Populationsdifferenz im thermischen Gleichgewicht, welche asymptotisch bei
Abwesenheit von externen Feldern relaxiert folglich . Dies
berücksichtigt ergibt:
|
(2.39) |
|
(2.40) |
mit den Fourierkomponenten , wobei die erhaltenen Lösungen in der rotating wave
approximation (RWA) formuliert wurden. Dabei ist in der Umgebung der
Resonanzfrequenz und die Differenz in der Nähe der 0
Frequenz, welches ihre natürliche Frequenz darstellt. Für den Fall der 4-
Photonen Interferenz des NZS- Systems mit den atomaren Zuständen , , , und erhalten wir damit:
|
(2.41) |
mit
|
(2.42) |
Die zeitliche Variation der Quanten-
Kohärenz und des Quantentransfers kann angeschrieben werden mit:
|
(2.43) |
und
|
(2.44) |
unter Einführung der langsamen Variation
der Nebendiagonalen Dichtematrixkomponenten , (langsam veränderlichendes Feld)
|
(2.45) |
mit deren zeitlichen Varianz:
|
(2.46) |
Daraus ist ersichtlich, dass im asymptotischen
Limes für t → ∞ sich das Treiberfeld verliert. Zudem sind für lange
Zeiten, t → ∞ , wenn das System ihr Gleichgewicht erreicht, alle
Zeitableitungen in Gleichung Null und der Asymptotische Wert für die langsame
Variation der Dichtematrixelemente wird für den resonanten Fall λΔ = 0:
|
(2.47) |
Die asymptotische Lösung für die
Quantenkohärenz und den Quantentransfer in der RWA erhalten wir damit zu:
|
(2.48) |
und
|
(2.49) |
wobei die einzelnen Terme im System NZS-
Materie formuliert werden können mit
|
(2.50) |
und
|
(2.51) |
wobei gilt:
|
(2.52) |
Damit erhalten wir für die
Populationsdifferenz im thermischen Gleichgewicht für NZS- Materie:
|
(2.53) |
Damit können wir die Besetzungen in
Abhängigkeit des thermischen Gleichgewichts formulieren
|
(2.54) |
wobei die neuen Variablen und Quantitäten
unter der Berücksichtigung der nichtlinear induzierten Skewness mit
|
(2.55) |
|
(2.56) |
berücksichtigt wurden. Für den Fall
kleiner Rabi- Oszillationen kann man den Term mit vernachlässigen und
wir erhalten unter der Approximation die natürliche
Linienbreite zu:
|
(2.57) |
Damit ergibt sich die Breite der
Absorptionslinie unter Berücksichtigung schwacher Felder bzw. hoher Dämpfung
mit zu:
|
(2.58) |
d. h. die Spektrallinie nimmt mit der
Intensität des Lichtfeldes zu genauso wie für 2- Zustands- Systeme, nur dass
hier eine Kurvenform mit Skewnesseffekt auftritt. Der Sachverhalt dieser
Gleichungen wurde graphisch dargestellt in Abb.
DISKUSSION: Zahlreiche Funktionen bezüglich der
asymptotischen Kohärenz ist aus o. g. Gleichung ersichtlich. Offensichtlich
verliert sich die Kohärenz, d. h. im Fall fehlender
externer Felder . Am Bedeutsamsten, ist dass die asymptotische Größe der
Kohärenz direkt proportional zur thermischen Gleichgewichtspopulationsdifferenz
ist, d. h. der Differenz zwischen der Endpopulation zu jedem weiterem
energieärmeren, stabileren Zustand. Die zeitlichen Kohärenzelemente der
Dichtematrix relaxieren asymptotisch und implizieren mit eine
Temperaturabhängigkeit T. Deshalb kann bei hohen Temperaturen, unabhängig von
den gewählten Randbedingungen, niemals Null werden.
Dies impliziert für das System eine Kohärenzverstärkung aufgrund des
kombinierten Einflusses der von Null verschiedenen asymptotischen
Populationsdifferenz und dem optischen Feld. Auf die gleiche Weise kann bei
niedrigen Temperaturen und wieder unabhängig von den gewählten Randbedingungen,
der Wert für asymptotisch gegen
Null gehen. Für Populations- Relaxationsprozesse (angeregter Zustandszerfall)
mit T1 → ∞ wird gemäß Gl. die Kohärenz vollständig
zerstört mit , induziert
durch , weil die
Population mit der Quantenkohärenz gekoppelt ist gemäß:
mit
. Daher kann asymptotische Kohärenz für endliches T1
existieren, verschwindet aber im Limes. Vertraut man auf dieses Ergebnis zeigt
sich dass es ein signifikantes, auf atomarer Ebene inneres Zusammenspiel gibt,
zwischen der asymptotischen Populationsdifferenz , d. h. der Zeit in der sie ihren Limes erreicht,
berücksichtigt durch T1 , und der asymptotischen Quantenkohärenz . Interessanterweise zerfällt wie aus Gleichung (xyz)
ersichtlich für hohe Rabifrequenzen ebenfalls die Kohärenz.
ist eine wachsende
Funktion in bis zum Wert , weil wir für die Singularität anschreiben können . Dabei ist zu beachten, dass dieser Wert im Gegensatz zum
linearen Fall nach links korrigiert ist, weil das Sättigungsfeld einer beliebig
verstimmten Welle gemäß proportional zur
nichtlinearen Verstimmung ist. Eine weitere Zunahme der Rabifrequenzen ab diesem
charakteristischen Wert verursacht eine Abnahme der asymptotischen Kohärenz. Zu
Beachten ist, dass im speziellen Fall wo T1 sehr groß ist, die
asymptotische Kohärenz eine wachsende Funktion in ist, für alle
möglichen Werte der Rabifrequenz .
In diesem Kapitel wurden die optischen
Bloch Gleichungen, welche in der theoretischen Quantenoptik den Response von 2
Niveau Atomsystemen behandeln untersucht und auf Elektron-
Multiphotonenwechselwirkung N- ter Ordnung zur Beschreibung von hohen und sehr
hohen Harmonischen in nichtzentrosymmetrischen und zentrosymmetrischen Medien
erweitert. Die modifizierten "optischen Bloch" Gleichungen für
Multiphotonenprozesse beinhalten ebenfalls zwei Lösungen in Form einer
dispersiven und absorptiven Amplitude, die entsprechend negativer ihrer
Skewness nach links kippen. Weiters wurden Analytische Ausdrücke für
Quantentransfer und Quantenkohärenz und deren zeiliche Dynamik für
Multilevelsysteme entwickelt und erforscht. Es wurden einige Aspekte dieser
modifizierten universellen Bloch Gleichungen behandelt mit besonderem Augenmerk
auf die Quantenkohärenz und den Quantentransport des Systems und deren
Abweichung vom approximierten linearen Fall. Die Ergebnisse dieser Berechnungen
wurden verglichen mit der bekannten geschlossenen Form der 2- Level- Systeme. Es
wurde gefunden, dass Multilevelsysteme mit den aus der quantenoptik bekannten 2-
Level Systemen approximiert werden können und dass diese Approximation die
Beschreibung der Relaxationsprozesse nicht wesentlich verändert. Es wurde
gezeigt, dass unter gewissen Bedingungen, der resonante Quantentransport von Population
(hier quantisierte elektrische Elementarladung) in nichtzentrosymmetrischen
Medien beschrieben werden kann durch modifizierte resonante quantenmechanische
Übergangsgleichungen, welche den optischen Bloch Gleichungen ähneln, aber
zusätzliche modifizierte Terme beinhalten, welche die allgemeine N- Photonen
Wechselwirkung mit dem Atom berücksichtigen. Eine detaillierte mikroskopische
Ableitung ausgehend von der Liouville Gleichung wurde vorgestellt. Spezielle Aufmerksamkeit
gebührt der Einfluss der Hysterese- Erscheinung als Funktion der Amplitude bzw.
Energie. Die Unterscheidung zwischen klassischer und quantenmechanischer
Beschreibung von resonanten Transport aufgrund Elektron- Photon- Wechselwirkung
(Absorption und Emission) wurden deutlich herausgearbeitet und in den
modifizierten Gleichungen gezeigt, sowie grafisch dargestellt.
Aspekte der Kohärenz und Dekohärenz
wurden unter Zuhilfenahme der optischen Bloch Gleichungen untersucht. Durch
deren Erweiterung auf Multilevelsysteme war man in der Lage eine ganze Reihe
von ungewöhnlichen Charakteristiken herauszuarbeiten und kann damit das System
besser verstehen. Es zeigte sich, dass der Grad der asymptotischen Quanten-
Kohärenz für große Zeiten, mit der asymptotischen Populationsdifferenz eng
verflochten ist. Die traditionellen Populationsrelaxations- und Dekohärenz-
Zeiten T1 und T2 verlieren ihre Bedeutung, wenn auf das
System ein äußeres Feld wirkt. Dann werden diese ersetzt durch eine mehr
allgemeine globale Zeitskalierung, welches dem System durch das Feld aufgeprägt
wird.
Für zunehmende Felder, quantifiziert
durch die Rabi- Frequenz Ω, nimmt entgegen der naiven Vorstellung die
Dekohärenzrate zu, anstatt die Kohärenz zu stabilisieren. Maximale
asymptotische Kohärenz erreicht man für ein System, welche Frequenzen zwischen
den gekoppelten Zuständen aufweist, die genügt.
Letztendlich wurde die Möglichkeit gezeigt, dass Kohärenz wieder auftreten
kann, d. h. von Null verschiedene asymptotischen Werte annehmen kann, nachdem
die Kohärenz vollständig zu Null zerfallen ist. Zusammenfassend kann berichtet
werden, dass die neue Methode die vorgestellt wurde, ein konzeptionelles
Werkzeug zur Modellierung multidimensionaler quantenphysikalischer Systeme ist,
welche beide Relaxationen als auch nichtlineare Oszillationen auf eine
effiziente und konventionelle Art und Weise beschreibt.
Kapitel
3
In diesem Abschnitt präsentieren wir
eine Übersicht über den quantenmechanischen Aufbau der nichtlinearen, molekularen,
optischen Response Tensoren nichtzentrosymmetrischer Materie. Das sind die Suszeptibilitäts-
und Dielektrizitätstensoren, welche die innere Molekülstruktur beschreiben und
führen dessen Notationen und Konventionen ein, wie sie in dieser Arbeit
verwendet werden. Wenn nicht- zentrosymmetrische Systeme untersucht werden
sollen, verschwinden nichtlineare Suszeptibilitäts- Tensoren in den Ordnungen mit , wobei Tensoren existieren,
mit als erste von Null
verschiedene nichtlineare Suszeptibilität. Daher werden wir unsere Diskussion
auf nichtlineare Tensoren in geraden Ordnungen konzentrieren. Nichtlineare
optische Prozesse werden oft als “N- Wellen- Mischen” bezeichnet, mit N als die
absorbierten und emittierten Photonen. Die Multiphotonenwechselwirkung mit dem
atomaren System stellt ein Multiwellen- Mischen dar und wird anhand des
Prozesses des 5- Wellen- Mischens diskutiert, welcher bislang nicht in der
aktuellen Literatur publiziert ist. Durch das N- Wellen- Mischen enstehen neue
komplizierte nichtlineare Effekte. Je mehr Photonen (d. h. je höher die
Ordnung) desto schwächer der Effekt. Sehr hohe Ordnungen können beobachtet
werden, welche aber sehr hohe Intensitäten benötigen. Für Photonenenergien, welche
mit den Energielevels des Mediums übereinstimmen, wird der Effekt maximal. In
Abb. xyz ist exemplarisch ein 6- Wellen- Mischungs- Prozess dargestellt.
|
|
Abbildung
3‑1
zeigt das Termschema am
Beispiel eines 6- Wellen- Mischungs- Prozesses. Nach oben gerichtete Pfeile
stellen absorbierte Photonen dar und stellen einen Beitrag zum E- Feld dar. Im
Umkehrschluss stellen nach unten gerichtete Pfeile emittierte Photonen dar und
tragen einen Komplex konjugierten Feldfaktor bei.
Die
molekulare Suszeptibilität höherer als erster Ordnung wird als Hyperpolarisation
bezeichnet. Somit ist die molekulare Suszeptibilität zweiter Ordnung bekannt
als Hyperpolarisierbarkeit erster Ordnung, während die molekulare
Suszeptibilität vierter Ordnung damit als Hyperpolarisierbarkeit dritter
Ordnung bezeichnet wird u. s. w. So wie die elektrische Suszeptibilität die
Materialeigenschaften beschreibt, so ist die Hyperpolarisierbarkeit von der
Molekülstruktur abhängig und beschreibt somit die Eigenschaften der Moleküle.
Die Hyperpolarisation N- ter Ordnung lässt sich über die nichtlineare
Polarisation bestimmen.
|
(3.1) |
mit
|
(3.2) |
und als Produkt über alle
Nennerzustände, d. h. die Singularitätsstellen unter Berücksichtigung der
nichtlinearen Skewness nichtzentrosymmetrischer Materie. Wir erhalten als
Ergebnis einen analytischen Ausdruck für die vollständige Suszeptibilität,
welche lineare und nichtlineare Beiträge berücksichtigt.
|
(3.3) |
wobei wir für die allgemeingültige
Formulierung neben der Berücksichtigung aller beteiligten Zustände auch über alle
räumliche Indices der NZS- Materie summieren. Unter
Verwendung der neuen Notation mit
|
(3.4) |
und
|
(3.5) |
können wir die nichtlineare molekulare
Suszeptibilität für nichtzentrosymmetrische Materie in Abhängigkeit der
Quantitäten der resonanten Rabi- Frequenz und der nichtlinearen Verstimmung ausdrücken:
|
(3.6) |
Daraus sieht man offensichtlich, dass
für jeden gekoppelten einzelnen Zustand das E- Feld quadratisch eingeht, d. h.
die Intensität berücksichtigt wird. Die nichtlineare orbitale Suszeptibilität
können wir damit mit ihrem Real und Imaginärteil anschreiben
|
(3.7) |
wobei als absorptive
Linienform und als dispersive
Linienform auch starke Felder berücksichtigt:
|
(3.8) |
|
(3.9) |
wobei der Absorptionskoeffizient für die ungesättigte, natürliche
Linienform angeschrieben werden kann mit:
|
(3.10) |
wobei gilt:
|
(3.11) |
Dabei kann die Linienbreite mit dem
Absorptionskoeffizienten in der Approximation mit gefunden werden zu:
|
(3.12) |
Die Abbildungen zeigen die Änderungen
der nichtlinearen modifizierten molekularen Suszeptibilitäten im
nichtlinearen Medium. Nach den bisherigen Erkenntnissen ergibt sich ein
Mediumresponse in Form einer komplexen Lorentzkurve. Berücksichtigt man die
Nichtlinearität, wie in dieser Arbeit geschehen, so geht der Mediumresponse in
eine Skewnessbehaftete komplexe Lorentz- Kurve über. Bedenkt man dass eine
Frequenz einer Energie entspricht, so lässt sich die von den
Symmetrieeigenschaften abhängige Frequenzabhängige Amplitude des
Materieresponse energetisch deuten. Nach der hier in dieser Arbeit
durchgeführten nichtlinearen Modellbildung besitzt nichtzentrosymmetrische
Materie einen negativen Response, welcher einer Frequenzabnahme und somit auch
einer Energieabnahme in der Umgebung der Singularitätsstelle entspricht. Danach
antworten Oberflächen auf ihre Anregung mit negativer Skewness und somit durch
zur Senkung ihrer Energie. Damit können sich Oberflächen besser stabilisieren
und höhere Energien aushalten, bevor ihre Struktur, z. B. durch Schmelzen,
zerstört wird. Die negative Skewness verleiht demnach nichtzentrosymmetrischer
Materie erhöhte Stabilität um sie z. B. zur Katalyse, Oberflächenreaktionen und
planare mikrooptische Bauteile besser nutzbar machen zu können. Im
Umkehrschluss bedeutet dies, dass der Übergang Oberfläche / Bulk und der
Festkörperbulk, mit ihrem positiven Skewness, mit zusätzlicher Bulkanregung
antwortet. Somit kann der Bulk besser angeregt werden, hätte aber ohne diese
Skewnessumkehr theoretisch einen höheren Schmelzpunkt.
Im Folgenden wird der nichtlineare
Skewness- Effekt im Kontext der molekularen Response Tensoren diskutiert. Für
die nichtlineare molekulare Suszeptibilität und der molekularen dielektrischen
Spektral- Response ε(ω) für die Licht- Materie Wechselwirkung im
extrem nichtlinearen Regime lassen sich folgende Graphen berechnen. Unter
Berücksichtigung nichtzentrosymmetrischer und zentrosymmetrischer
Skewnesseffekte ergibt sich für den Realteil und Imaginärteil der nichtlinearen
Suszeptibilität (wie auch der nichtlinearen dielektrischen Funktion) beim
Übergang vom linearen ins nichtlineare Medium folgendes Szenario:
|
|
|
|
|
|
Abbildung
3‑2
zeigt die Änderung der
Real- und Imaginärteile der nichtlinearen modifizierten optischen Bloch
Gleichungen, speziell der Real- und Imaginärteile der nichtlinearen
Suszeptibilität χi
beim Übergang vom linearen (oben) ins nichtlineare Medium in
der Fourierdomäne (Mitte und unten). Die berechneten
nichtlinearen Suszeptibilitäten
nichtzentrosymmetrischer (Mitte) und zentrosymmetrischer Materie (unten)
unterscheiden sich in diesem Modell charakteristisch in Form ihrer
unterschiedlichen Skewness. Oberflächen können zur Stabilisierung, ihre Energie
mittels negativer Skewness, absenken. Bulkmaterialien sind aufgrund ihrer
umgekehrten Skewness besser anregbar.
wobei die zuvor diskutierten
grundlegenden Eigenschaften erhalten bleiben, diese aber nun aber in einer
kleinen Umgebung um ihre Singularitätsstellen bzw. mit der Frequenz stark
variieren.
Wir
konzentrieren uns jetzt auf die Spektraleigenschaften der nichtlinearen Antwort
nichtzentrosymmetrischer Materie auf monochromatische Felder und geben die
molekularen nichtlinearen Tensoren im Fourier- Raum zusammenfassend an.
Mithilfe der Dispersionstheorie können wir auf den exakten molekularen
Dielektrizitätstensor beliebiger Ordnung schließen und somit den nichtlinearen
Brechungsindex exakt analytisch bestimmen. Für homogene, isotrope Materie
erhalten wir:
|
(3.13) |
wobei die
optischen Pumpfrequenzen darstellen, welche die Zustände besetzen. Dabei ist
der Ausgangspunkt des Systems der Grundzustand mit einer Besetzung
entsprechend der thermischen Verteilung für kalte Atome. Der molekulare,
nichtlineare Dielektrizitätstensor 5- ter Stufe lautet entsprechend in den Komponenten
ihrer Übergangshyperpolarisierbarkeiten im Fourier- Raum:
|
(3.14) |
mit (+) 383 weiteren Termen. Dabei wird
die Nennerfunktion im Resonanzfall nicht mehr alleine durch die komplexe
Lorentz- Funktion, wie für Lorentz- Materialien üblich beschrieben, sondern es
muss vielmehr der nichtlineare Skewness- Effekt mit formuliert werden. Die resonante
Struktur dieser Ausdrücke kann verstanden werden in Termen ihrer Energieeigenwerte
wie im Nächsten Abschnitt anhand des Energielevel- Termschemas, Pfaddiagramme
und deren DFDs anschaulich erläutert wird.
Bislang basiert die Theorie der nichtlinearen
molekularen Suszeptibilität auf approximierte lineare Lösungen. In diesem
Kapitel wurde gezeigt, dass die nichtlineraren Effekte sehr wohl wichtig sind
und im quantenoptischen Formalismus berücksichtigt werden können. Zunächst wurde
die nichtlineare molekulare optische Suszeptibilität nichtzentrosymmetrischer
Materie theoretisch exakt beschrieben. Der Realteil und der Imaginärteil der
nichtlinearen optischen Suszeptibilität nichtzentrosymmetrisch gebundener
Elektronen kann analytisch berechnet werden mit:
|
(3.15) |
wobei die eingeführten Quantitäten der
Verstimmung und der Rabifrequenz für nichtzentrosymmetrische Materie
modifiziert werden zu:
|
(3.16) |
und
|
(3.17) |
mit j als Indices der Anzahl der
Frequenzkomponenten der j- ten Feldamplitude, in der jede Frequenzkomponente im
quantenoptischen Modell einen neuen Zustand bevölkert.
|
(3.18) |
mit als natürliche
Linienform und als Leistungsverbreiterung. Daraus ist
offensichtlich erkennbar, dass die Linie mit der Intensität wächst. Der
Realteil der nichtlinearen Suszeptibilität besitzt eine Nullstelle
für exakt resonante Teilchen , d. h. die dispersive Amplitude verschwindet für exakt
resonante Teilchen. Zudem weißt die dispersive Amplitude für fehlende
Verstimmung beim Durchgang durch
die Resonanzstelle eine Vorzeichenänderung auf. Dies ist in der linearen
Verstimmung im Zähler und der quadratischen Verstimmung im Nenner begründet in
der letztendlich eine lineare Verstimmung im Nenner verbleibt. Dies generiert
eine Kurve, welche Antisymmetrisch in ist. Für oszilliert das Atom-
System sodass die Population vollständig vom Grundzustand zum angeregten
Zustand übergeht. Bei einer größeren Verstimmung osziliiert das System
schneller, aber die Wahrscheinlichkeit geht nicht ganz auf 1 hoch. Für oszilliert das Atom
mit einer höheren Frequenz aber kleineren Amplitude. Die Imaginarität der
nichtlinearen Suszeptibilität beschreibt die
absorptive Amplitude, welche aufgrund auftretender Skewness- Effekte nicht mehr
exakt der absorptiven Lorentz- Linienform entspricht. Im Zähler haben wir eine
atomare Größe die konstant ist und erhalten deshalb eine symmetrische Funktion
in . Der absorptive Term bleibt für exakt resonante Teilchen
erhalten, weil dort eine Nullstelle
besitzt und hat den Verlauf einer Skewness behafteten "Lorentz"-
Kurve die Leistungsverbreitert ist. Die absorptive Amplitude ist verantwortlich
dafür, dass tatsächlich Energie auf das Atom übertragen wird. Der
Absorptionskoeffizient (im Zähler) und die Zerfallsrate des angeregten Zustands
(im Nenner) sorgt für die Streuung von Photonen aus dem externen Laserlicht,
wohingegen bei Resonanz der dispersive Term herausfällt. Insbesondere ist die
Berücksichtigung der nichtlinearen Skewness Effekte von erheblicher Bedeutung
und wir erhalten folgende neue Ergebnisse: Beim Übergang vom Grundzustand zum
angeregten Zustand wurde mithilfe der klassischen Modelle ein
Hystereseverhalten nachgewiesen. Dabei ergibt sich eine frequenzabhängige
Amplitude welche hier im quantenoptischen Modell einer Energieabhängigen
Zustandsänderung entspricht. Demzufolge ergibt sich auch in der Quantenmechanik
bei den einzelnen Energieübergängen eine Frequenzverschiebung, die umso stärker
ausgeprägt ist, je energiereicher der einzelne Übergang ist und umso stärker
das Atom letztendlich angeregt wird.
Analog
zur Zweiphotonenabsorption lassen sich Multiphotonenabsorptionsprozesse
betrachten, wobei hier mit n ≫
2 mehrere Photonen
absorbiert werden. Je mehr Photonen absorbiert werden, d. h. je energiereicher
der angeregte Zustand ist und je mehr Frequenzen eingestrahlt werden, desto
unschärfer werden die höheren Energiezustände. Die Energieunschärfe nimmt mit
der Energie zu. Es bildet sich ein (Energie-) Kontinuum aus, deren Zustände
sehr langlebig sind. Der Endzustand liegt dann im Kontinuum des Atoms oder
Moleküls. Dies ist vereinbar mit der Vorstellung der Absorptionslinie, die mit
zunehmender Energie breiter wird und dementsprechend die Teilchenunschärfe
zunimmt. Wenn der Endzustand im Kontinuum des Atoms oder Moleküls liegt, werden
durch die Multiphotonenabsorption Elektronen aus der Atomhülle gelöst
(Multiphotonenionisation). Dabei werden freie Elektronen erzeugt, die einen
Beitrag zum Brechungsindex liefern können. Weiters konnten neue analytische
quantenmechanische Tensoren für die nichtlinearen Hyperpolarisierbarkeiten und
Dielektrizitäten N- ter Ordnung in den Komponenten ihrer Übergangshyperpolarisierbarkeiten
im Fourier- Raum gefunden werden. Für den speziellen Fall
nichtzentrosymmetrischer Materie sind dabei nur gerade Ordnungen möglich.
|
(3.19) |
mit weiteren Termen. Aus der Dispersionstheorie
konnten wir die nichtlineare dielektrische Funktion beliebiger Ordnung und
somit den nichtlinearen Brechungsindex exakt analytisch bestimmen. Für
homogenes, isotropes Material erhält man allgemein:
|
(3.20) |
und
|
(3.21) |
mit weiteren Termen.
Kapitel
4
Die im
letzten Kapitel erhaltenen Ergebnisse für die molekularen Response Tensoren
lassen sich mithilfe der Feldquantisierung exakt analysieren. Dazu zeigen wir
zuerst mit dem Formalismus der QED über die Streuamplitude den Mechanismus der
Materie- Multiphotonenwechselwirkung der die innere Struktur der Erzeugung
hoher Harmonischer zeigt. Wir präsentieren zudem eine systematische Diagramm-
Methode und entwickeln es in den hohen Ordnungen weiter, um die Generation hoher
und sehr hoher Harmonischer zu analysieren die über Multiphotonenprozesse
funktionieren. Diese Methode bestimmt nicht nur einen alternativen Weg um diese
Phänomene vorherzusagen, sondern auch um die Beiträge der individuellen
Übergangs- Pfade in den Impulsraumzeitpunkten zu zeigen. Weiters formulieren wir
eine Methode die doppelseitige Feynman Diagramme benutzt um SFG- Response-
Mechanismen zwischen den Impulsraumzeitpunkten zu untersuchen und zeigen ihre
Nützlichkeit zum Studium von Kohärenz induzierten Phänomenen wie SFG. Der
Rechenaufwand für höhere Ordnungen nimmt mit (2N N!) zu und führt schnell zu langen,
unübersichtlichen Ausdrücken der Response Tensoren. Die physikalische Struktur
der Response Tensoren, wie sie im letzten Abschnitt hergeleitet wurden, können anschaulich
in einem Block- Schemata in Form eines Kohärenzfluss Diagramms analysiert werden.
Die Wechselwirkungen des Photonenfeldes
A mit einem Elektron werden mit der invarianten Störungstheorie beschrieben.
Die Absorption und Emission von Photonen durch Elektronen wird in Referenz zum
Compton Effekt formuliert und auf das Problem der Multiphotonenwechselwirkung
nichtzentrosymmetrischer Materie angewandt und erforscht. Es kann von der
Modellvorstellung ausgegangen werden, dass die Photonenenergie größer als die
Bindungsenergie des Elektrons im Atom ist. Auf der Basis des Photoelektrischen
Effekts kann ein Photon nie vollständig von einem freien Elektron alleine
absorbiert werden, sondern vielmehr wird das Photon vom ganzen Festkörper
gebunden bzw. absorbiert. Der vollständige Absorptions-, Transport- und
Emissionsprozess von Photonen in nichtzentrosymmetrischer Materie zur
Generierung hoher Harmonischer wird im folgenden durch die
quantenelektrodynamische Feldtheorie entwickelt und erforscht. Die Resultate
werden in Feynmann Diagrammen dargestellt. Der Streuprozess der Photonen am
Elektronensystem verläuft über Einteilchen- Zwischenzustände mit einem
virtuellen Elektron. Die Photonen k werden dabei absorbiert und wechselwirken
mit einem virtuellen Elektron, wobei das Atomsystem promoviert und später unter
Emmitierung der Photonen k´ in den Grundzustand übergeht. Das
Photonenmatrixelement für den "quasi" Absorptionsprozess können wir
für den Fall des 5- Wellen- Mischens als Vakuumserwartungswert eines mehrstufigen
quantenmechanischen Vielteilchen- Prozesses anschreiben:
|
(4.1) |
Unter
Berücksichtigung der kontrahierenden inneren und äußeren Operatoren erhält man
|
(4.2) |
wobei
für das Photonenfeld A die Beziehungen
|
(4.3) |
verwendet
wurden. Die Multiphotoneneinstrahlung bewirkt ein virtuelles Elektron, welches
mit jedem hinzukommenden Photon wechselwirkt. Der Elektronenpropagator
induziert durch den Multiphotonenprozess für 5- Wellen Mischen lautet:
|
(4.4) |
Kontrahierung
der Operatoren liefert,
|
(4.5) |
wobei in der
weiteren Entwicklung des Elektronen- Vakuumserwartungswert nur die
Photonenabsorption, mit t > t´ Berücksichtigung findet.
|
(4.6) |
Multiplikation
des Elektronenmatrixelements mit dem
Photonenpropagator liefert die - Matrix für die
Absorption der Photonen:
|
(4.7) |
wobei
der Lösungsansatz ebener Elektronen- und Photonenwellen zugrundegelegt wurde.
|
(4.8) |
mit als 4- Einheitsvektoren
der Photonen- Polarisation, k und p der 4- Impuls der Elektronen und Photonen. Der
Übergang zur - Matrix liefert
über die Integration mithilfe der Eigenschaften der δ-
Distribution die Streuamplitude zu:
|
(4.9) |
wobei
der Elektron- Multiphotonenprozess bezüglich der Renormierung der Photonen in
äußeren Photonenlinien keine Strahlungskorrektur berücksichtigt werden muss, da
der Korrekturterm bezüglich des Polarisationsoperators für in verschwindet und die
Streuamplitude des Elektronenpropagators der Korrektur genügt. Für QED
Multiphotonenprozesse kann ein Lösungsansatz für die Berechnung in Form des
Diagramms
|
angesetzt
werden. Dies vermindert den Rechenaufwand enorm und berücksichtigt die
zugrundeliegende Physik hinreichend genau.
Die im
letzten Kapitel erhaltenen Ergebnisse für die molekularen Response Tensoren
lassen sich anschaulich in einem Block- Schemata in Form eines Kohärenzfluss
Diagramms darstellen. Damit erhält
man eine übersichtliche Darstellung der möglichen Resonanzterme. Mit dieser
entwickelten Methode erhält man ein Instrument, mit der es sehr schnell möglich
ist auf die nichtlinearen optischen Response-Tensoren hoher Ordnungen zu
schließen und mittels DFDs informativ darzustellen. Mit dem Kohärenzfluss
Diagramm ist es möglich systematisch
die verschiedenen Kohärenzpfade zu konstruieren und alle relevanten SFG- und
DFG Kohärenzwege zu finden. Die Abbildung zeigt den Fluss der Kohärenzen
atomarer N- Zustands– Systeme mit dem alle atomaren Prozesse beschrieben werden können.
|
Abbildung 4‑1
zeigt das entwickelte allgemeingültige Kohärenzfluss Diagramm welche alle
relevanten Elemente und möglichen Verbindungen atomarer N- Zustands– Systeme
beinhaltet. Dabei wird eine 2 dimensionale abgestufte Netzstruktur erzeugt
welche durch die beiden Entwicklungspfade aufgespannt wird.
Die
Zeilen beschreiben die Summenfrequenzerzeugung (SFG), d. h. die hohen
Harmonischen HHG, wobei von unten nach oben die beteiligten Frequenzen
vervollständigt werden. Charakteristisch dafür ist, dass die endgültige emittierende
Kohärenz den Grundzustand |l> beinhaltet, sodass das Molekül zum
Grundzustand zurückkommt, nachdem sie die -Kohärenz emittiert
wurde. SFG besitzt entlang der waagrechten Entwicklung reversible
Kohärenzpfade mit abnehmender Ordnung. Unter Berücksichtigung aller Zustände
und Einstrahlungsfrequenzen lautet ein möglicher Kohärenz- Pfad ll→ ml →…l→
Πl→ …l→ Zl. Senkrecht dazu werden die Differenzenfrequenzen auf
dem Kohärenz- Pfad ll→ lσ→ l…→ lΣ→ l… →
lZ entwickelt, wobei von rechts nach links die Zustände berücksichtigt werden
und die Ordnung der DFG nach unten hin zunimmt. Die DFG zeigt dabei die
Entwicklungsrichtung von der Ket- Seite zur Bra- Seite. Für die
Differenzfrequenzerzeugung ist es charakteristisch das die letzte emittierte
Kohärenz nicht den Grundzustand betrifft, so dass das Molekül in einer - Population gelassen wird nachdem die vorhergehende Kohärenz für emittiert wird. Es ergeben sich für DFG
jeweils zwei interferierende Kohärenzwege der (N-2)- atomaren Zustandswege /
Zustände. Insgesamt erhält man damit ein mächtiges Instrument um schnell auf
die Suszeptibilitätsterme und somit auf die Polarisationsausdrücke, die
dielektrische Funktion und den Brechungsindex schließen zu können.
Es
soll nun untersucht werden, wie die Ergebnisse des Zwei- Zustands- Modell mit
zunehmender Anzahl der Zustände skalieren. Mit dem entwickelten Kohärenzfluss
Diagramm analysieren wir die Übergangs- Pfade der Suszeptibilität 4. ter
Ordnung in der Tensorstufe 5. Ordnung. Dazu betrachten wir das in Abb. (4.2) dargestellte
nichtzentrosymmetrische, nichtlineare System.
|
Abbildung 4‑2 |
Abbildung 4‑3 |
Abbildung 4-2 (oben) zeigt das quantenmechanische HHG System für Fünfwellenmischen
nichtzentrosymmetrischer Materie, deren Kopplung und optischen Felder. Insbesondere
ist der elektronische Grundzustand
und , , und sind angeregte
elektronische Zustände mit Ωp, Ωq, Ωr,
Ωs, als die Rabifrequenzen. Die Energieentartungen sind rot
hinterlegt. Das Energieniveauschema wird benutzt um die Modelierung des
Oberflächen– Systems hier in der 4. Ordnung (4 WM) der Tensorstufe 5. Ordnung zu
zeigen, welches speziell die hohen und sehr hohen Harmonischen generiert Abb.: 4-3 (Unten) Kohärenzfluß- Diagramm welche
alle möglichen SFG- und DFG Kohärenzwege generiert. Dabei sind gleiche
Zustände, wie z. B , da nur für gilt. Die senkrechten
Entwicklungslinien beschreiben nach unten die nicht reversible emittierende
Strahlung.
In
diesem System sind wir an interessiert,
welche die hohen Harmonischen generieren.
Abbildung
4-3 zeigt das erzeugte Kohärenz Pfad-
Diagramm, welche alle relevanten Elemente und Verbindungen beinhaltet. Zuerst
betrachten wir den Übergang auf der „Ket-“ Seite von . Da mit über das
Kopplungsfeld miteinander koppelt,
wird dies durch die Schreibweise im Diagramm angegeben.
Der Doppelpfeil symbolisiert, dass Übergänge in beide Richtungen auftreten
können gemäß , wobei die Rabifrequenz und die inverse Rabifrequenz des koppelnden Feldes
ist. Weiters koppelt mit , mit und mit durch das optische
Feld. Betrachten wir die Übergänge der Bra- Seite von . Da mit durch das optische Feld koppelt und die Köhärenz zum Schluß in einem
nicht reversiblen Übergang emittiert wird, machen wir die Verbindung zwischen und vertikal mit der
Notation Ωx ↓ im Diagramm deutlich. Die Bra Entwicklung
nach unten erzeugt eine zunehmende Ordnung der DFG. Auf die gleiche Weise
können die Übergänge zu den neu hinzugekommenen Elementen behandelt werden. Wir
wiederholen diese Vorgehensweise, bis alle Elemente berücksichtigt wurden und
keine Verbindungen mehr gemacht werden können. Diese beiden Entwicklungenpfade
der Zustände formen ein 2- dimensionales (abgestuftes) Netz, wie in Abbildung
4-3 gezeigt wird. Jeder Doppelpfeil innerhalb der Gitternetz- Zone entwickelt
durch geeignetes ein und ausschalten des externen optischen Feldes ein
pulsierendes optisches Feld, welche mit eine unendliche Oszillation über zwei Zustände
induziert, die somit als optische Fallen fungieren könn(t)en. Nachdem wir auf
diese Weise das Kohärenz- Übergangs - Pfad- Diagramm erhalten haben, können wir
mit diesen Kenntnissen, folgende Rückschlüsse ziehen. Summenfrequenzerzeugung
im Falle von 5- Wellen Mischen besitzt entlang der waagrechten Entwicklung reversible Kohärenzpfade mit den Elementen
(1. Zeile)
(2. Zeile)
(3. Zeile)
(4. Zeile)
(5. Zeile)
Als
Sonderfall für identische Anregungsfrequenzen erhalten wir daraus
Frequenzvervielfachung, d. h. hier im speziellen Fall Frequenzvervierfachung
4wp…4ws. Dies geht konform mit nichtzentrosymmetrischer Materie, welche
Oberflächenselektiv sind, indem für isotrope Materialien nur Prozesse gerader
Ordnung in N möglich sind. Man erkennt dass das Molekül für die Differenzfrequenzerzeugung
im Falle von 5- Wellen- Mischen in
einer , , , - Population gelassen
wird nachdem die , , , - Kohärenz emittiert
wurde. Dies zeigt die typische Charakteristik der DFG, wo die letzte emittierte
Kohärenz nicht den Grundzustand betrifft. Es ergeben sich jeweils zwei
Kohärenzwege der (N-2) = 3 Zustände die miteinander interferieren.
und
und
und
Bei
vier Anregungsfrequenzen ω1 … ω4 werden unter Vernachlässigung sich
wiederholender Frequenzen 74 verschiedene Frequenzkomponenten ausgegeben.
Nachdem
wir auf diese Weise das Kohärenz- Übergangs - Pfad- Diagramm erhalten haben,
können wir mit diesen Kenntnissen, die dazugehörigen DFDs konstruieren und die mathematischen
Resonanz- Terme ableiten und interpretieren.
Doppelseitige Feynman- Diagramme und die
Entwicklung des Dichtematrixoperators: Wir können die relevanten
Verbindungen im Impulsraum anschaulich in Feynman- Diagrammen darstellen.
Waagrecht erhält man somit die SFG und vertikal / als Vertices die DFG. Abbildungen zeigen das erhaltene Diagramm,
welches alle relevanten Elemente der DFD- Beiträge des Absorbers und deren
Verbindungen zueinander enthält.
|
|
|
(A1) |
|
(E1) |
Abbildung 4‑4
zeigt die (A1) und (E1) Beiträge mit den Frequenzen: in Form der
doppelseitigen Feynman- Diagramme zur optischen Response Funktion 4. Ordnung
des in Abb 2.4 gezeigten Systems. Es ergeben sich 2N = 16
grundlegende Liouville Pfade für Summenferquenzerzeugung (SFG)
und Differenzfrequenzerzeugung (DFG) die
hier im folgenden dargestellt werden. Die restlichen Terme mit jeweils weiteren
N! Permutations- Termen durch den Permutationsoperators vertreten und
beinhalten keine weiteren Informationen, sondern sind nur Variationen der
Grundterme, sodass sie hier nicht zusätzlich dargestellt werden muss.
|
|
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(B1) |
(B2) |
(B3) |
|
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|
(B4) |
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Abbildung 4‑5
zeigt die auftretenden (BX) Beiträge mit
den emittierenden Photonen Frequenzen: , , und .
|
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(C1) |
(C2) |
(C3) |
|
|
|
(C4) |
(C5) |
(C6) |
Abbildung 4‑6
zeigt die 6 (CX) Beiträge mit den
emittierenden Photonen Frequenzen: , , ,
, und .
|
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(D1) |
(D2) |
(D3) |
|
|
|
|
(D4) |
|
Abbildung 4‑7
zeigt die 4 (DX) Beiträge mit den
emittierenden Photonen Frequenzen: , , und .
[SYR84] Shen, Y. R. The Principles of
Nonlinear Optics; Wiley: New York, 1984.
[Boyd] Boyd, R. W. Nonlinear
Optics, 2nd ed.; Elsevier: Amsterdam, The Netherlands,
2003.]
[PFTV92] W. H. Press, B. P.
Flannery, S. A. Teukolsky, und W. T. Vetterling, Numerical Recipes in C, 2nd ed., Press Syndicate of the University of Cambridge, 1992.
Kombination von Theorie und
Praxis: Zum einen werden die numerischen Algorithmen vorgestellt und zum
anderen C- oder Fortran-Programme mitgegeben, die diese Algorithmen
implementieren.
[BSMM08] I. N. Bronstein, K. A. Semendjajew, G. Musiol, H. Mühlig, Taschenbuch der Mathematik, 7., vollständig überarbeitete und ergänzte Auflage, Verlag Harri Deutsch, Frankfurt am Main, (2008)
[LL07-
I] L. D. Landau
und E. M. Lifschitz, Lehrbuch der Theoretischen
Physik,
Bd.I: Mechanik, 14., korrigierte Auflage, Akademie-Verlag, Berlin, (2007)
[LL09] L. D. Landau
und E. M. Lifschitz, Lehrbuch der
Theoretischen Physik,
Bd.II: Klassische Feldtheorie, 12. Auflage, Akademie-Verlag, Berlin, (2009)
[LL07-
III] L. D. Landau
und E. M. Lifschitz, Lehrbuch der
Theoretischen Physik,
Bd.III: Quantenmechanik, 9. Auflage, Akademie-Verlag, Berlin, (2007)
[LL91] L. D. Landau
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Theoretischen Physik,
Bd.IV: Quantenelektrodynamik, 7. Auflage Akademie-Verlag, Berlin,
(1991)